Jimmy Jump

Der König unter den Flitzern
Freitag, 15.11.2013 | 13:02
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AFP Jimmy Jump stört seinen Landsmann Daniel Diges

Die rote Mütze ist sein Markenzeichen. Und seine Schnelligkeit. Ob das WM-Finale in Johannesburg oder der Eurovision Song Contest in Oslo: Vor dem Flitzer Jimmy Jump ist keine Veranstaltung sicher.

Der Flitzer, der am Sonntag vor dem WM-Finale im Soccer-City-Stadion von Johannesburg auf den goldenen Pokal zustürmte, ist der weltweit berühmteste seiner Zunft. Jimmy Jump, wie sich der 36 Jahre alte Katalane selber nennt, ist schon durch viele ähnliche verrückte Aktionen aufgefallen. Zuletzt beim Finale des Eurovision Song Contests 2010 in Oslo. Da schlich er sich vor mehr als 100 Millionen Fernsehzuschauern während des Auftritts des Spaniers Daniel Diges in die Tanzchoreographie ein. Der winkte erst ab, sang dann aber weiter, nachdem Sicherheitskräfte den Katalanen in den Zuschauerraum getrieben hatten. Letztlich durfte der verunsicherte Diges sein Lied noch einmal singen.

Mit seinen Aktionen wolle er die Menschen zum Lachen bringen, hat Jaume Marquet i Cot, wie der Mann mit bürgerlichem Namen heißt, einmal gesagt. Und: für seine Heimat Katalonien eintreten. Aus diesem Grund trägt er bei seinen Auftritten die „barretina“: Die taschenförmige rote Wollmütze mit dem schwarzen Rand gilt als Symbol Kataloniens.

Ball weggekickt


Erstmals trat der Fan des FC Barcelona 2002 beim Abschiedsspiel des langjährigen Barça-Profis Abelardo in Erscheinung, als er auf den Rasen des Stadions stürmte. Beim Liga-Match zwischen Barça und Real Madrid am 20. November 2005 gelang es ihm sogar, kurz vor Anpfiff den Ball vom Anstoßpunkt zu nehmen und ihn wegzukicken.

Im Mai 2006 zeigte er der Welt, welch große Stücke er auf den Franzosen Thierry Henry hält: Beim Champions-League-Halbfinale zwischen Arsenal London und Villareal in Barcelona lief er zu dem Stürmer und überbrachte ihm ein Trikot des FC Barcelona mit Henrys Namen auf dem Rücken – gerade als der anstoßen wollte. Die Aussage war klar: Henry, der damals noch für London spielte, sollte zu Barça wechseln. Gut ein Jahr später wurde der Wunsch des Flitzers wahr.
Jimmy Jump TABU, NICHT KOPIEREN; NICHT NOCHMAL VERWENDEN
IMAGO Kurz vor dem begehrten Pokal wird Jimmy Jump zu Fall gebracht

Marquet schlich sich schon mal auf ein Mannschaftsbild von Manchester United. Mehrmals versuchte er außerdem, Sportler mit seiner roten Kopfbedeckung zu schmücken. Bei den French Open 2009 in Paris beispielsweise stürmte er im Finale mit einer FC Barcelona-Flagge auf den Center Court und probierte es bei Tennis-Ass Roger Federer. Ehe er von Sicherheitsleuten zu Boden gerissen wurde, gelang ihm noch ein spektakulärer Sprung über das Netz.

Auch am Sonntag klappte sein Vorhaben nicht. Da wollte Marquet dem WM-Pokal die rote Mütze überstülpen. Ohne Erfolg: Kurz vor dem Podest mit der begehrten goldenen Trophäe wurde er von Sicherheitskräften überwältigt.

Mehr Glück hatte er im August 2007 in München. Da glückte es ihm bei Argentiniens Starstürmer Lionel Messi, nachdem der gerade den Ball ins Netz gezaubert hatte. Erst rund eine Minute nach dem Sprung auf das Spielfeld konnten fünf Ordner Jimmy Jump zu Boden werfen. „So was darf nicht passieren“, ärgerte sich damals Bayerns-Spieler Marc van Bommel.

Sieben Mann brauchte es beim EM-Halbfinale 2008 Deutschland gegen Türkei in Basel. Damals flitzte Marquet ausnahmsweise ohne seine rote Wollmütze auf den Rasen in Richtung Strafraum. Seine Mission war ausnahmsweise politisch: Er trug ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Tibet is not China“, um auf den eskalierenden Tibet-Konflikt aufmerksam zu machen. Platz fand er auf dem Hemd allerdings auch noch einen Hinweis auf seine Homepage. Dort verkauft der 36-Jährige T-Shirts, posiert mit Fußballern und verbreitet vor allem jede Menge Werbung. Vom Flitzen allein kann man schließlich nicht leben. Seinen Job als Immobilienmakler hat Marquet, der in Sabadell nahe Barcelona lebt, schon lange an den Nagel gehängt.

stj/dpa
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